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  • Glasmuseum Rheinbach - Deutsch-Polnische Ausstellung Udo Edelmann

Stadt Rheinbach – Glasmuseum                Rheinbach, den 07.06.2016

Rheinbacher Glaskünstler Udo Edelmann stellt in seiner Geburtsstadt
Landsberg a.d. Warthe und in seiner Heimatstadt Rheinbach aus

An diesem Wochenende wird in Rheinbach die zweite Station einer Wanderausstellung eröffnet, die das Lebenswerk des Rheinbacher Studioglaskünstlers Udo Edelmann präsentiert. Die erste Station wurde in Gorzów Wielkopolski gezeigt.  Als Udo Edelmann 1938 dort geboren wurde, hieß seine Geburtsstadt Landsberg a.d. Warthe. Die Ausstellung „Udo Edelmann – Glasgestalter – Bildhauer – Designer“ wurde am 22. April 2016 im Beisein des Künstlers, seiner Ehefrau Chris, der Familie und Freunde sowie zahlreicher Vertreter des politischen und kulturellen Lebens aus Gorzów Wielkopolski eröffnet und war ein fulminanter Erfolg. Über die Ausstellung berichtete das polnische Fernsehen  schon im Vorfeld wie auch von der Eröffnung selber, die renommierte polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza brachte einen fast ganzseitigen Artikel zur Vita des Künstlers.

Der Künstler versteht sich als Brückenbauer in die seit Ende des Krieges polnische Stadt Gorzów Wielkopolski. Dieses Bemühen, Künstler und interessierte Menschen diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs, der Europa jahrzehntelang geteilt hat und nun der Vergangenheit angehört, mit den Mitteln der Kunst zusammenzubringen, durchzieht sein gesamtes Leben wie ein roter Faden: Noch zu Zeiten des Kalten Krieges lud er in seiner häufig wahrgenommenen Funktion als Organisator Glasschaffende aus Osteuropa zu hochkarätigen Ausstellungen ein. Dass der Dialog über die Grenzen von Ländern und politischen Blöcken hinweg niemals abgebrochen ist, ist auch sein Verdienst. Staatliche Institutionen der Bunderepublik Deutschland würdigen dieses Engagement durch erhebliche finanzielle Zuwendungen für dieses Ausstellungs- und Katalogprojekt: Die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien trägt die Kosten der Ausstellung in Gorzów Wielkopolski und in Rheinbach, der Landschaftsverband Rheinland finanziert das deutsch-polnische Begleitbuch.

Sein Lebenslauf ist typisch für viele Angehörige seines Jahrgangs: Der Vater fiel noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, die Mutter flüchtete mit zwei kleinen Kindern aus der zerstörten Heimatstadt Landsberg  und fand schließlich im schleswig-holsteinischen Trappenkamp eine Bleibe. Hier kam Udo Edelmann zum ersten Mal mit dem Werkstoff Glas in Berührung, dessen Faszination ihn ein Leben lang begleiten sollte.

1982 ließ sich Udo Edelmann in Rheinbach nieder und eröffnete zusammen mit seiner Frau Chris auf dem Gelände des ehemaligen Rheinbacher Wasserwerks das „Glashaus am Wasserturm“. Der Studioglasofen blieb bis 2005 in Betrieb.  In Rheinbach entstanden freie künstlerische Arbeiten, wobei gelegentlich auch Glaskünstlerkollegen für einen begrenzten Zeitraum mitarbeiteten und sich ein fruchtbarer künstlerischer Dialog entspann.  Daneben legte das „Glashaus am Wasserturm“ eine eigene Studio- bzw. Designlinie auf, die von Chris Edelmann wesentlich beeinflusst wurde.

Überregional beachtet wurden die vorweihnachtlichen Ausstellungen, zu denen er nicht nur Kollegen aus der internationalen Glasszene (bzw. deren Arbeiten) nach Rheinbach holte, sondern auch namhafte Designer (wie z.B. Prof. Heinz Oestergaard), deren Entwürfe er in Glas umsetzte. Mit diesen Ausstellungen, die oft von öffentlichen Workshops und Vorführungen in der Hütte begleitet waren,  eröffnete er vielen Besuchern den Zugang zum Glas, gab mannigfaltige Impulse und regte zahlreiche Glassammlungen an. Dass sich Rheinbach den Ruf einer „Glasstadt“ erworben hat, ist nicht zuletzt auch dem künstlerischen Schaffen und den vielfältigen Aktivitäten Udo und Chris Edelmanns zu verdanken.
Die Ausstellung wurde Anfang Juni in Gorzów Wielkopolski abgebaut, die Arbeiten sind inzwischen  zurück in Rheinbach, wo die zweite Station dieser umfassenden Werkschau am Sonntag, dem 12. Juni 2016, um 11.30 Uhr im Glasmuseum Rheinbach durch Bürgermeister Stefan Raetz eröffnet wird.

Das umfangreiche Begleitbuch mit hervorragenden Abbildungen ist bis zur Eröffnung zum Subskriptionspreis von 20.00 € erhältlich, danach kostet es 25,00 €.

Stadt Rheinbach – Der Bürgermeister
im Auftrag: Dr. Ruth Fabritius, Museumsleiterin
Himmeroder Wall 6, 53359 Rheinbach, Tel. 02226 917 500,
glasmuseum@stadt-rheinbach.de

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